Sonntag, 25. Oktober 2015

Paragliding Flug an der Küste von Saint-Leu

Salut ihr Lieben,

ich wollte während ich hier bin noch unbedingt irgendwas machen, was mir lange in Erinnerung bleiben wird und was mit etwas mehr Action verbunden ist. 
Okay, zugegeben wird mir die ganze Insel und meine Zeit hier auf Ewig in Erinnerung bleiben, aber ich denke ihr wisst was ich meine.

Die Wahl lag zwischen einem Inselrundflug und dem Paragliding. Die Wahl ist letzten Endes auf das Paragliding gefallen. Klar, beim Inselrundflug hätte ich mehr gesehen, ABER ich wollte wie gesagt etwas mit mehr Action erleben! (Und der Inselrundflug wäre auch echt ziemlich teuer gewesen!)


So habe ich mich schließlich mit einer Agentur in Verbindung gesetzt, die solche Paragliding Flüge auf La Réunion anbietet und habe auch gar nicht lange gezögert und gleich den nächst besten Termin reserviert!

So sind Caro, Karo (gar nicht mal so schlecht, dass man eine mit 'C' und eine mit 'K' schreibt :-D ) und ich am Samstag in aller Frühe (aufstehen um 5 Uhr 30 - jippi!) mit dem Bus nach Saint-Leu gefahren, von wo aus das Paragliding stattgefunden hat. Treffpunkt war zwar erst 9 Uhr 30, aber ich hab Euch ja schon mal von der Problematik der öffentlichen Verkehrsmittel berichtet.





Die Bushaltestelle war glücklicherweise direkt am Treffpunkt. Dort waren jedoch ungefähr 10 Agenturen die Paragliding angeboten, also mussten wir erst mal den Mann von unserer Agentur, John, finden. Lustigerweise hat er uns direkt angesprochen und wohl irgendwie erkannt wen wir suchen.
Da der Treffpunkt unten am Strand war, wo wir nachher auch gelandet sind, ist John mit uns und einer anderen Person, die auch mit uns geflogen ist (kleine Randinfo: es war ein kleines Mädchen, etwa 6 Jahre alt. Mutig würde ich sagen!) in seinem VW Bus erst mal in die Berge von Saint-Leu gefahren von wo aus wir gestartet sind.

Dort angekommen waren da natürlich jede Menge Paraglider und wir wurden auch direkt zu unseren moniteurs/Piloten gebracht.
Vorfreude!!!!!!!!!!!Vor dem Start....


Mein Pilot hieß Patrick und war einfach eine coole Socke und für mich irgendwie der Clichée Pilot/Paraglider schlechthin! :-D Ich mein schaut Euch mal die Bilder an! Jedenfalls ein richtig cooler Kerl!
Er hat mir dann relativ schnell alles umgeschnallt, seinen Gleitschirm vorbereitet und sich selbst alles angezogen.

In der Zeit ist Karo übrigens schon gestartet! Bei ihr ging es wirklich flott! Ich hab mich einmal kurz umgedreht und auf einmal sehe ich nur noch wie sie los rennt und davon fliegt. Aber auch ich bin schon kurz danach losgeflogen. 

Ich dachte ja, dass wir eventuell noch eine kurze Sicherheitseinweisung bekommen werden und ein paar Erklärungen wie alles abläuft. 
Aber Pustekuchen! Patrick hat uns aneinander geschnallt und gesagt: "Auf 3 rennen wir los und dann rennst du einfach so lange bis wir fliegen". 
Ich dachte nur "Gut, okay klingt simpel. Und die Sicherheitseinweisung?" 
Aber bevor ich diesen Gedanken überhaupt zu Ende bringen konnte, hörte ich nur noch: "...et trois! Cours cours cours!!!!" ("...und drei! Renn' renn' renn'! ") 
Mein Moniteur Patrick - ein sau cooler Typ! Sieht man ihm glaub' auch an :-D




Ich hatte nicht mal Zeit zum nervös sein, so schnell ging das los!
Wobei der Start gar nicht so einfach war, da der Schirm einen erst mal zurückzieht und man dagegen anrennen muss. Aber wenn es dann einmal so weit ist, rast man auf einmal los und zack ist man in der Luft! 
Und sobald wir dann richtig oben waren, war es einfach nur noch total tolles und cooles Gefühl, so hoch oben über der Stadt mit Blick auf den weiten Ozean!

Gefilmt habe ich übrigens mit der GoPro von der Agentur. Ich musste sie beim Start auch noch nebenher in der Hand halten und versuchen das ganze möglichst schön zu filmen. Das war zwar etwas kompliziert aber ich hab jetzt ein richtig langes Video vom Start und den ersten Minuten in der Luft. (Wo ich übrigens gefühlte 10 mal grinsend sage: "Wooooow, c'est cool! c'est super! Génial!!! Wooooow!")
Man sitzt da übrigens super entspannt und bequem in diesem Sitz drin, was ich gar nicht wusste.

Irgendwann hat Patrick mir die Kamera dann abgenommen und noch ein paar Bilder gemacht und auch nochmal ein bisschen gefilmt. Während er das gemacht hat, hat er mir dann diese "Leinen" (ich glaube so nennt man sie) einfach mal in die Hand gedrückt und mich selbst lenken lassen. Was auch ganz gut geklappt hat!



So sind wir dann ganze entspannt Richtung Strand geflogen, haben immer mal wieder ein paar Runden gedreht und als wir dann irgendwann direkt über dem Meer waren habe ich Patrick mal vorsichtig gefragt, ob ich immer noch lenken soll, weil ähhhm naja da ist das Meer unter uns! Er meinte dann nur ganz entspannt: "Lass mich noch ein paar Fotos machen dann landen wir." 
Wir haben dann einmal gewendet und sind auf den Strand zu geflogen, wo ich dann auch, je tiefer wir kamen, schon Karo gesehen habe.

Das war dann übrigens der Moment, wo ich Patrick auch mal gefragt habe, wie die Landung denn eigentlich abläuft und was ich machen muss. Auch da meinte er wieder nur locker: "Ich sag dir dann Bescheid."
Ich dachte mir dann nur: "Gut, okay wird schon, was soll man auch falsch machen!" 
Je näher wir zum Boden kamen, hat er mir dann schließlich gesagt was ich machen soll. Blöd war nur, dass ich die Vokabeln gerade mal zur Hälfte verstanden habe und nicht so richtig wusste was ich machen soll. Ich habe es dann einfach mal so gemacht, wie die Paraglider, die ich beobachtet hatte als wir noch unten waren. Hat auch alles geklappt und wir sind ganz sanft gelandet ohne hinfallen und nichts! Ich bekam dann sogar noch ein "Super Sabrina! Tu étais parfaite!" zu hören! 

Und die glücklichen Gesichter danach!

Am Ende bekamen wir dann sogar ein "Diplom" - auf kreolisch natürlich!

Toute l'équipe de AIR LAGON Parapente est heureuse de donner ce diplôme à Sabrina pour son grand courage!
Elle a osé voler comme altitude depuis 800 m à Saint-Leu.
C'ést génial! Nous la félicitons !!
Samedi le  24. octobre 2015.
Ton pilote: Patrick

Die ganze Mannschaft von AIR LAGON Parapente ist glücklich darüber dieses Diplom an Sabrina für ihren großen Mut zu überreichen!
Sie hat sich getraut eine Höhe von 800 m über Saint-Leu zu fliegen. Das ist genial! Wir gratulieren ihr!
Samstag der 24. Oktober 2015.
Dein Pilot: Patrick

Alles in allem war es jedenfalls ein super tolles Erlebnis und ich bin ja zugegeben schon ein bisschen stolz auf mich, da Höhe eigentlich nicht ganz so mein Ding ist! 
Und ehrlich gesagt würde ich es am liebsten sofort nochmal machen...ich denke das sagt schon alles :-)

Ein dickes bisou an Euch alle!
Eure Sabrina




Mittwoch, 21. Oktober 2015

Ein bisschen Flora, Zuckerrohr, Vanille und Geschichtsunterricht

Coucou!

Also ich bin zwar weiß Gott keine Biologin und alles andere als eine Naturwissenschaftlerin, aber trotz allem faszinieren mich die vielen Pflanzen und bunten Blumen auf der Insel einfach total! Ich bin daher der Meinung, dass ihnen ein Eintrag gewidmet werden muss! Außerdem steht La Réunion ja auch für seine große exotische Pflanzen- und Tiervielfalt... 

Ich kann Euch bei den meisten Pflanzen leider nicht mal sagen, um was für eine Art es sich genau handelt, aber ich finde sie einfach nur wunderschön und will euch an diesem Anblick, den mal sowohl beim Gang durch die Straßen in der Stadt, als auch beim Wandern im Inneren der Insel erhält, teilhaben lassen.

Und für alle die sich noch ein bisschen für die Geschichte der Insel interessieren: bitte bis zum Ende lesen!

Viel Spaß beim Anschauen :-) 






Bananen Bäume findet man auch an fast jeder Ecke und in so gut wie jedem Garten...
Unterhalb der Früchte könnt ihr übrigens eine Bananenblüte sehen, welche auf kreolisch "baba fig" genannt wird. Diese wird auf La Réunion übrigens verspeist, im Salat zum Beispiel.

Riesen große und unglaublich viele Datura Bäume gab es im Cirque de Salazie! (Dass es sich dabei um eine Datura handelt, wusste ich sogar selbst. Okay zugegeben auch nur weil wir so eine im Garten stehen haben und Mama hellauf begeistert war von den riesigen Bäumen.)
 Ein Papaya Baum gegenüber meiner Wohnung.








Und dann wären da natürlich noch die zahlreichen riesig großen Zuckerrohrplantagen, die sich hauptsächlich im Nordosten und im Südosten der Insel befinden, wo das Klima feuchter ist. La Réunion steht schließlich für seinen Zuckerrohr- und Vanilleanbau.











Hier sieht man den Vanille Anbau in der Vanille Genossenschaft namens "Pro Vanille" in der Stadt Bras-Panon an der Ostküste. Sie vereint heute fast 140 Erzeuger und ermöglicht auch kleinen Vanille-Bauern mit ihren Erzeugnissen zu überleben.

Die Entdeckung der künstlichen Befruchtung von Vanillepflanzen wurde übrigens im Jahr 1841 durch den Sklaven (!) Edmond Albius im Alter von gerade einmal 12 (!) Jahren, entdeckt. Nach dieser Entdeckung durch ihn, erobert die berühmte "Bourbon-Vanille" die Welt.



Übrigens, ich finde das passt auch etwas zum heutigen Blogeintrag, da ich jetzt ja auch Bilder von den Zuckerrohrplantagen eingestellt habe: 
Dank eines Literaturkurses, den ich hier belegt habe, habe ich auch ein bisschen was über die Zeit der Sklaven auf der Insel gelernt.
Zugegeben habe ich den Kurs eigentlich nur notegedrungen belegt und als ich gelesen habe, dass es um die Literatur der Sklaven (um genau zu sein der "Marrons", welches eine Bezeichnung für geflüchtete Sklaven ist) auf La Réunion geht, war ich zuerst etwas skeptisch. Mittlerweile hat sich mir aber das Gegenteil bewiesen. 

Zuerst einmal habe ich bemerkt, dass ich peinlicherweise gar nichts über die Zeit der Versklavung auf La Réunion wusste - ja Schande über mein Haupt! Und das obwohl ich hier nun schon seit über zwei Monaten lebe...

Dank des Buches, "Les Marrons", dass ich für mein Dossier lesen musste, und auch dank des Landeskunde Kurses, den wir seit Mitte Oktober haben, habe ich nun einiges über diese doch sehr grausame Zeit gelernt und will auch hier ganz "kurz" etwas darüber und über die Entdeckung der Insel schreiben. Das gehört meiner Meinung nach auch dazu und vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen. 

Im Folgenden habe ich die meiner Meinung nach wichtigsten Etappen aufgeschrieben. Die Geschichte der Insel ist natürlich deutlich größer und komplexer vor allem in Bezug auf die Sklaverei und die Politik.


Die europäische Kolonisierung des indischen Ozeans begann im Jahr 1498 durch den Portugiesen Vasco da Gama, der als erster Europäer auf seiner Schiffreise an der südlichen Spitze von Afrika schließlich die Ostküste Afrikas sowie auch Madagaskar erforschte. Kurze Zeit später begannen dann auch Holländer, Engländer und Franzosen den indischen Ozean zu erforschen und zu kolonisieren.

Der portugiesische Seefahrer Pedro Mascarenhas entdeckte am 9. Februar 1512 die nach ihm benannte Inselgruppe der "Maskarenen". Die Maskarenen setzen sich aus La Réunion, Mauritius und der zur Mauritius gehörenden Insel Rodrigues zusammen.
Der Name La Réunion ist natürlich erst viel später entstanden. Er nannte die Insel damals Santa Apollonia. 

Im Jahre 1638 wurden die Maskarenen erstmals von Frankreich formell für sich beansprucht. Doch erst am 29. Juni 1642 landeten die Franzosen erstmals auf La Réunion, in Saint-Paul um genauer zu sein. Die Besiedlung ging damals nur schleppend voran.

Davor war La Réunion übrigens eine "île vierge", das heißt quasi eine "unberührte" Insel, denn La Réunion zählt zu den wenigen Inseln die von Menschen komplett unbesiedelt war, also vor ihrer Entdeckung keine Menschen auf der Insel lebten. Deshalb gibt es auch nicht den "Ureinwohner" Réunions, sondern viele verschiedene Menschen mit unterschiedlicher Abstammung und unterschiedlichen Kulturen.

1646 wurden zwölf Meuterer aus Fort Dauphin, einem kleinen Handelsstützpunkt auf dem Seeweg nach Indien für drei Jahre auf Réunion ausgesetzt. Am 7. September 1649 wurden sie nach Fort Dauphin zurückgebracht, wobei , Berichten zufolge, einige der Verbannten nur widerwillig zurückkehrten, da sie von der Insel so fasziniert waren. (Kann ich voll und ganz nachvollziehen!)

Der französische Gouverneur Étienne de Flacourt gab der Insel den Namen Île Bourbon, zu Ehren des französischen Königshaus der Bourbonen. Übrigens wurde die Insel schon damals in Reiseberichten wegen ihrer atemberaubenden und unberührten Natur gelobt und bestaunt.

Erst im Jahr 1663 schließlich besetzten die Franzosen die Insel komplett und machten sie zu einer Kolonie Frankreichs. 
Die endgültige Kolonisierung der Insel begann mit der Ankunft der ersten französischen Siedler in Begleitung madagassischer Arbeitskräfte, die zwar offiziell noch nicht als Sklaven bezeichnet wurden, aber als Diener für ihre Herren arbeiten mussten.

Im Jahr 1667 wurde Saint-Denis, die heutige Hauptstadt von La Réunion gegründet. Im Jahre 1671 lebten 76 Einwohner auf der Île Bourbon, 1704 bereits 734.

Im Jahr 1718 begann der Anbau von Kaffee und somit auch eine Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs, jedoch aber auch eine Ausweitung der Sklaverei. Es wurden zusätzliche Sklaven aus Afrika, Indien und Madagaskar auf die Insel gebracht.

Von 1685-1848 war übrigens der so genannte "Code Noir" gültig, der von König Ludwig XIV. erlassen wurde und den Umgang mit den Sklaven regelte. 
Für meinen Literaturkurs habe ich mir einzelne Artikel aus diesem Gesetzesbuch durchgelesen und was soll ich sagen... schrecklich, einfach nur schrecklich, wie dort über ein Menschenleben verfügt und bestimmt wurde! Ich fang' jetzt lieber nicht damit an einzelne Artikel zu zitieren, aber ihr könnt' Euch wahrscheinlich so ungefähr denken, was darin steht...

Im Jahre 1738 wurde Saint-Denis anstelle von Saint-Paul zur neuen Hauptstadt der Insel.
Die Wirtschaft boomte vor allem durch den Anbau von Kaffee und vielen unterschiedlichen Gewürzen. 1848, nur sieben Jahre nach Albius' Entdeckung der künstlichen Befruchtung von Vanillepflanzen, werden von der Insel bereits 50 kg Vanilleschoten nach Frankreich exportiert (50 Jahre später sind es 200 Tonnen, heute liegt die Produktion bei 30 - 40 Tonnen Schoten, denn das künstliche Vanillin ersetzt leider vielfach das Original).

Aufgrund der zahlreichen Zyklone, die auch heute noch zwischen Januar und Februar auftreten, wurden die Kaffee- und Gewürzplantagen vielfach zerstört und somit wurde die Landwirtschaft auf eine widerstandsfähigere und bis heute dominierende Kulturpflanze ausgerichtet: dem Zuckerrohr.

Im Zuge der französischen Revolution kommt übrigens auch die Diskussion über einen neuen Namen für die Insel auf. Am 8. April 1794 erhält die Insel anstelle der alten Bezeichnung den Namen Île de la Réunion – zu deutsch etwa „Insel der Zusammenkunft“ oder „Insel der Vereinigung“.

Die Frage um die Abschaffung der Sklaverei wird erstmals im Jahre 1795 diskutiert, als sich die Kolonialversammlung entgegen der Vorgaben aus Paris weigert die Sklaverei abzuschaffen.

Zu Beginn des Jahres 1800 versuchen die Briten übrigens mehrmals die Insel für sich zu beanspruchen wodurch es zu einigen Kämpfen zwischen Briten und Franzosen kommt und die Insel auch wieder ihren alten Namen Île Bourbon erhält. Am 9. Juni 1848 wird die Republik ausgerufen, die Insel erhält am 9. Juli wieder den Namen Île de la Réunion – dieses Mal, um ihre Einheit mit der französischen Nation zu symbolisieren.
Zu Beginn des Jahres 1848 leben 62.151 Sklaven auf La Réunion, die damit 60% der Gesamtbevölkerung der Insel ausmachen.
Am 20. Dezember 1848 wurde die Sklaverei auf La Réunion offiziell abgeschafft. Aber das eher nur auf dem Papier als in Wirklichkeit. Man suchte nach einer Lösung um weiterhin billige Arbeitskräfte aus Madagaskar und Ostafrika zu bekommen. So werden die Sklaven künftig als "Gastarbeiter" bezeichnet, die unter sehr billigen und schlechten Arbeitsverträgen eingestellt wurden.

1849 finden auf der Insel die ersten Wahlen mit allgemeinem Wahlrecht statt.
1860 hat die Insel bereits 179.190 Einwohner und am 21. April wird in Saint-Denis das Rathaus (hôtel de ville) eingeweiht.

Nach der Abschaffung der Sklaverei bleibt La Réunion noch bis 1946 eine französische Kolonie. Nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich wird Réunion am 19. März 1946 als Überseedépartement (département d’outre-mer) und damit als integraler Bestandteil Frankreichs in die neu gegründete Vierte Republik integriert. Diese départementalisation beendet die Kolonialzeit auf Réunion und löst eine starke Modernisierung und beschleunigte wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Insel aus. Durch die rasante Modernisierung musste möglichst schnell neuer Wohnraum geschaffen werden, was sich leider am Stadtbild von Saint-Denis abzeichnet: statt schöner "cases créoles" (=kreolische Häuser) sieht man heute in den Randvierteln leider hauptsächlich Hochhäuser im Plattenbaustil und in der Innenstadt enge und verbaute Straßen. 
Die Natur auf La Réunion ist wirklich um einiges sehenswerter!

Mit dem Vertrag von Amsterdam 1997 erhält Réunion innerhalb der Europäischen Union einen Sonderstatus als „Region in äußerster Randlage der Union“ (région ultra-périphérique) mit diversen Handelserleichterungen zur Förderung der Wirtschaft, was die Insel auch leider nötig hat. Die Arbeitslosenrate auf der Insel beträgt etwa 40%. 
Und für alle, die es noch nicht wissen sollten: ich zahle auf der Insel folglich mit Euro, ich mein ich bin ja auch rein politisch und administrativ gesehen in Frankreich! Was den Rest betrifft hat es jedoch nicht all zu viel was von Europa...


Ups... beim hochscrollen habe ich gerade bemerkt, dass es doch länger geworden ist als ich eigentlich geplant hatte! 
Aber irgendwie finde ich es doch wichtig, etwas über die Geschichte der Insel zu wissen, auf der man längere Zeit lebt, zumal ich die Geschichte La Réunions total spannend finde.
Lustig wie ich mich gekonnt um mein Uni Dossier drücke aber hier die Tasten zum glühen bringe...Vielleicht sollte ich mal nachfragen, ob ich das hier als Dossier einreichen darf?!

Also, ich mach mich mal wieder an die Arbeit, habt einen schönen Tag!

Bisous, 
Sabrina

Quellen:
-Reiseführer 
-Landeskundekurs
-Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_R%C3%A9unions#Restauration_und_Abschaffung_der_Sklaverei ) 

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Der aktive Piton de la Fournaise bei Tag

Salut!

Gleich vorne weg muss ich zugeben, dass die folgenden Bilder nicht von mir sind, sondern von Mama und Papa! Ich bin ehrlich gesagt richtig froh, dass sie meinen Ratschlag (oder besser gesagt meinen Zwang :-P) wahrgenommen haben und tatsächlich zum Vulkan gefahren sind. 

Ich mein mal ehrlich: da ist man schon auf einer Insel mit Vulkan und dann ist er IMMER NOCH aktiv und das ja jetzt schon seit Ende August - also da wäre man doch blöd, wenn man nicht hochgeht! Und ich glaube die beiden haben es auch nicht bereut, oder? :-P Zumindest habe ich danach ungefähr 100 Aussagen der Art "WOW Sabrina das war sooo beeindruckend" oder "Die Bilder können gar nicht festhalten wie toll das war" zu hören bekommen. 

Da ich Euch diese Bilder nicht vorenthalten will, bin ich einfach mal so frei und lade sie hier hoch. Ich will zwar nun auch unbedingt nochmal bei Tag hin, aber da ich noch so viel vor habe, weiß ich noch nicht genau wann das reinpasst. Jaja, immer dieser Freizeitstress :-P Aber bedenkt bitte, dass ich nebenher auch noch am studieren bin :-P

Also, lange Rede kurzer Sinn: Hier die Bilder vom aktiven Piton de la Fournaise bei Tag! 
Danke für die tollen Fotos Mama und Papa!!!



Vor 450.000 Jahren...
ist ein Vulkan aus den östlichen Flanken der Insel aufgetaucht:
Der Piton de la Fournaise.

















                    
Obacht Leute: "Gefhar"! :-P
Okay, jetzt mal Spaß beiseite: Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass man auf der Insel eher noch Leute antrifft die deutsch sprechen, bevor man jemanden trifft der englisch spricht? Meine Nachbarin hat mir erzählt, dass die Schüler als zweite Fremdsprache an der Schule entweder deutsch oder spanisch wählen können. Die meisten nehmen natürlich spanisch...beeindruckt hat es mich aber trotzdem! (So, das war jetzt ein kurzer Ausflug zum Thema Sprache.)